Asse-Newsletter der BGE
Wird diese Nachricht nicht richtig dargestellt, klicken Sie bitte hier.
Wir holen's raus! Der Newsletter zur Asse
Juli 2022
Liebe Leser*innen,

die Schachtanlage Asse II ist ein mehr als 100 Jahre altes Salzbergwerk. Es wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts von Bergleuten angelegt, um mit dem Verkauf von Kali- und Steinsalz Geld zu verdienen. Dass dort später einmal radioaktive Abfälle eingelagert werden, konnte zu dem Zeitpunkt niemand ahnen: Von 1967 bis 1978 wurden rund 126.000 Fässer mit schwach- und mittelradioaktiven Abfällen in 13 ehemaligen Abbaukammern eingelagert.

Durch den Gewinnungsbergbau entstanden über 130 Abbaukammern in der Südflanke des Bergwerks. Bis 1995 standen die Hohlräume offen. Der Gebirgsdruck konnte ungehindert auf die Tragelemente wirken und stauchte diese um mehrere Zentimeter pro Jahr – seit den 1960er Jahren in Summe um mehr als sechs Meter. Dies führte zum Lösungszutritt und gefährdet so den Betrieb der Schachtanlage insgesamt.

Das Bergwerk wird seitdem umfangreich stabilisiert. Denn nur aus einem sicheren Bergwerk können die radioaktiven Abfälle zurückgeholt werden. Die Mitarbeiter*innen aus dem Geomonitoring überwachen die Gebirgsbewegungen und die zutretenden Lösungen. Über die Ergebnisse der Überwachung berichtet die BGE jährlich in einem öffentlichen Fachworkshop: Das Gebirgsbeobachtungsgespräch 2021 fand am 14. Juli 2022 statt. Den Nachbericht finden Sie weiter unten in der Rubrik „Neuigkeiten“. In „Gesichter der Asse“ stellen wir Ihnen zudem Christiane Tänzer vor, die für das Geomonitoring tätig ist.

Unter „Einblicke“ wartet die neue Ausgabe des Magazins Einblicke auf Sie. In Ausgabe 14 nehmen wir Sie mit zu einem Ortsbesuch in das Zwischenlager Lubmin. Außerdem antwortet der Vorsitzende der Strahlenschutzkommission Wolfgang Rühm im Interview auf verschiedene Fragen des Strahlenschutzes. Eine Infografik gibt einen Ausblick auf die Zukunft der Schachtanlage Asse II und zeigt, wie die Anlage im Jahr 2033 zu Beginn der Rückholung voraussichtlich aussehen wird.
Glückauf, Ihr Jens Köhler, BGE-Bereichsleiter Asse

Neuigkeiten

Mehrere Personen sitzen an Tischen mit Laptops vor sich.

Die Stabilisierung der Asse muss fortgesetzt werden

Gebirgsbeobachtung 2021: Die Stabilisierungsmaßnahmen wirken, die Situation bleibt aber herausfordernd.
Die Illustration zeigt die Schachtanlage Asse II im Jahr 2033 mit den übertägigen Anlagen zur Abfallbehandlung und Zwischenlagerung

Auftakt zum Raumordnungsverfahren für die Rückholung der Asse-Abfälle

In einer Pressekonferenz informierten das Amt für regionale Landesentwicklung und die BGE über den Antrag.
Aus einem Fahrzeug der Feuerwehr ragt ein Schlauch mit Pumpe in ein großes Becken, das mit Wasser gefüllt ist.

Monatsbericht Juni

Wasserlieferung für Kröten, Baugrunduntersuchungen und Ausschreibung von Planungsleistungen zum Abteufen von Schacht 5 – das und mehr stand im Juni auf der Agenda.

Termine

Bergbauliche Schadensvorsorge am Schacht Asse 1

Infoabend
28. Juli 2022, 18:00 Uhr
Veranstaltungsort: Asse-Wirtschaft Wittmar

360-Grad-Rundgang

Virtuelle Tour durch die Schachtanlage Asse II
8. September 2022, 18:00 Uhr
Veranstaltungsort: online

Betrifft: Asse

Fokus: Notfallplanung
20. Oktober 2022, 18:00 Uhr
Veranstaltungsort: Infostelle Asse und online

Weitere Veranstaltungen

Informationen zu den hier genannten sowie zu weiteren Veranstaltungen finden Sie auch auf unserer Website. Wir freuen uns, mit Ihnen ins Gespräch zu kommen.
Termine und mehr

Im Gespräch

Mit dem NDR unterwegs in der Asse

„Ja, wir können 2033 schaffen, aber wir müssen uns anstrengen – die BGE, die Genehmigungsbehörden, die beteiligten Gremien. Es muss ein gesamtgesellschaftlicher, ein gesamtpolitischer Wille dahinterstehen.“ Das sagt BGE-Geschäftsführer Stefan Studt im Interview mit dem NDR über die Rückholung der radioaktiven Abfälle aus der Asse. Den ganzen Beitrag mit Eindrücken aus dem Bergwerk, Einblicken in Einlagerungskammern, Informationen zur Zwischenlager-Diskussion und Stimmen von Anwohnerinnen gibt es jetzt in der NDR-Mediathek.
Zur Website des NDR

Gesichter der Asse

Eine Frau mit braunen Haaren und hellblauer Bluse

Christiane Tänzer

Teamassistenz Geoinformation

Was reizt Sie am Projekt Asse?

Die Komplexität des Projektes an der Schnittstelle zwischen Bergbau, Strahlenschutz, Naturschutz und Genehmigungsverfahren – und all das begleitet durch eine intensive Auseinandersetzung mit der Öffentlichkeit. Die Asse ermöglicht mir Erfahrungen, die ich in anderen Projekten nicht sammeln kann. Der Austausch zwischen Kolleg*innen unterschiedlichster Fachrichtungen motiviert mich dabei besonders – ich lerne noch immer jeden Tag etwas Neues.

Was sind Ihre konkreten Aufgaben?
Ich arbeite in der Geoinformation als Teamassistenz und verwalte die Budgets für das Geomonitoring und die Standortüberwachung. Zudem beschaffe ich Material und Dienstleistungen, damit wir unsere Arbeiten realisieren können. Auch die Terminsteuerung, das Berichtswesen und die Betreuung der verschiedenen Auftragnehmer*innen gehören zu meinen Schwerpunkten. Besonders spannend finde ich es, wenn ich in Zusammenarbeit mit anderen Abteilungen Sonder- und Großprojekte begleiten kann, wie die Erkundungsbohrungen Remlingen 10 und Remlingen 11.

Welche Berührungspunkte hatten Sie mit dem Thema, bevor Sie zur BGE gekommen sind?
Der Bergbau liegt mir faktisch im Blut. Meine gesamte Familie war im Kohle- oder Salzbergbau tätig. Regelmäßig war ich daher bereits im Studium als studentische Hilfskraft auf der Asse tätig. Nachdem ich meine beiden Diplomarbeiten über die Asse geschrieben habe, hatte ich das Glück, hier direkt in der Geotechnik anfangen zu können. Zwischendurch konnte ich auch in Gorleben Erfahrungen sammeln. Aber letztlich bin ich der Asse treu geblieben.
 

Einblicke

Gut verpackt

Aufgrund der geologischen Gegebenheiten und des Wassereintritts in das Bergwerk steht seit 2013 fest: Der Atommüll muss raus aus der Asse – um ihn dann später in ein geeignetes Endlager zu verfrachten. Dabei drängt die Zeit. Expert*innen warnen, dass die Asse absaufen könnte. Die BGE geht davon aus, dass eine Rückolung ab 2033 möglich ist. Bis dahin muss die Infrastruktur unter und über Tage einsatzbereit sein. Da es aber noch länger dauern wird, bis ein entsprechendes Endlager betriebsbereit ist, muss für die Abfälle ein Zwischenlager errichtet werden.

Titelseite des Magazins Einblicke #14

Dokumente

Neben Berichten und Meldungen über den Fortschritt bei der Rückholung der radioaktiven Abfälle aus der Schachtanlage Asse II gehört es auch zur Transparenz, wichtige Dokumente zu veröffentlichen – etwa zu Genehmigungen, zur Rückholungsplanung, zur Erkundung der Einlagerungskammern oder zum Strahlenschutz. Neu online:
 
Wenn Sie diesen oder weitere Newsletter der BGE abonnieren möchten, klicken Sie bitte hier.
Twitter Name Facebook firmen name Instagram Name Youtube Kanal LinkedIn firmenseite