Morsleben-Newsletter der BGE
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Deckel drauf! Der Newsletter zum Endlager Morsleben
September 2022

Liebe Leser*innen, 

schon ist wieder mehr als die Hälfte des Jahres 2022 vorbei und das letzte Quartal steht vor der Tür. Das ist eine gute Gelegenheit, um eine erste Bilanz über die Arbeiten und Fortschritte am Projekt Morsleben zu ziehen. Dieses Jahr steht sowohl unter Tage als auch über Tage ganz im Zeichen von Bauwerken. Unter Tage nimmt die operative Phase des Demonstrationsbauwerks im Hauptanhydrit an Fahrt auf und über Tage ist bereits das Fundament für das neue Verwaltungsgebäude gegossen.

Doch nicht nur die Errichtung von Bauwerken kann Fortschritt bedeuten. In Zusammenarbeit mit der Abteilung Strahlenschutz arbeiten alle Kolleg*innen an der Reduzierung des Kontrollbereichs. Das ist der Bereich, in dem früher radioaktive Abfälle zur Endlagerung angenommen wurden, und direkt mit den Abfallgebinden umgegangen wurde. Die letzten Gebinde mit schwach- und mittelradioaktiven Abfällen wurden vor 24 Jahren angeliefert. Ein übertägiger Kontrollbereich im Endlager Morsleben ist also nicht mehr notwendig. Schutz von Mensch und Umwelt hat für die BGE oberste Priorität. So wurde die Möglichkeit zum Rückbau des Kontrollbereichs umfassend geprüft und in Teilprojekte untergliedert. Die ersten davon hat das Ministerium für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt Sachsen-Anhalt bereits genehmigt.

Nach Abschluss der Reduzierung des Kontrollbereichs sind alle übertägigen Bereiche, die Schachtröhre sowie ein Übergangsbereich am Füllort der 4. Sohle in Bezug auf den Strahlenschutz uneingeschränkt betretbar. Material, Geräte und auch Fahrzeuge können dann über die sogenannte Ackersohle in den Förderkorb und nach unter Tage gebracht werden – ohne die aufwändigen radiologischen Kontrollen, die derzeit bei Transporten in den untertägigen Nicht-Kontrollbereich (2. Sohle) durchzuführen sind.

Rückbau kann also Fortschritt bedeuten. Daran können und sollten wir uns mit der Idee von Reduktion – vielleicht auch in ganz anderen Lebensbereichen – hin und wieder erinnern.

Ein Mann in einem schwarzen T-Shirt, daneben der Text: Glückauf, Ihr Konstatin Bochmann, Betriebsführer Vorbereitung Stilllegung

Neuigkeiten

Das Bild zeigt das Betriebsgelände des Endlagers Morsleben an einem Sommertag aus der Luft.

Tag der offenen Tür in der Infostelle Morsleben am 17. September 2022

Am 17. September lädt die BGE zum Tag der offenen Tür rund um das Endlager Morsleben ein. Der Eintritt ist frei.
Das Bild zeigt eine Regalwand in einem Büroraum. Dutzende rote Ordner stehen ordentlich sortiert in den Regalfächern.

Aktuelle Arbeiten: Monatsbericht Juli

Die Markscheiderei hat ihre neuen Räumlichkeiten bezogen – dabei sind auch rund 118 Meter Aktenbestand umgezogen.

Termine

Tag der offenen Tür in der Infostelle Morsleben

Veranstaltung für die ganze Familie
17. September 2022, 10:00 – 17:00 Uhr
Veranstaltungsort: Infostelle Morsleben
Weitere Informationen zum Tag der offenen Tür

Zeitzeugen-Abend 2: Geschichte erleben

Bohrungen im Salzgestein – Forschen für die Sicherheit
6. Oktober 2022, 18:00 – 19:30 Uhr
Veranstaltungsort: Infostelle Morsleben
Weitere Infos zur Veranstaltung

Weitere Veranstaltungen

Wir freuen uns, mit Ihnen ins Gespräch zu kommen. Deshalb können Sie uns regelmäßig auch auf weiteren Veranstaltungen treffen.
Termine

Im Gespräch

Von der Geflügelmast im Salzbergbau

„Erst nach 70 Tagen wird aus dem Broiler ein Huhn. Daher gab es in Morsleben keine Hühnermast, sondern eine Broilermast.“ Dies war eine der vielen Erkenntnisse, die die Besucher*innen des ersten Zeitzeugen-Abends am 7. Juli in der Infostelle Morsleben während der Salzigen Tour gewonnen haben. Zwei frühere Mitarbeiter*innen des einstigen Mastbetriebs auf Schacht Marie berichteten mit  zahlreichen Anekdoten und kostbaren Erinnerungen über ihre Arbeit.

Weitere Termine der Salzigen Tour
 
Vier Frauen sitzen vor einer blauen Wand mit einem integrierten Monitor vor zwei runden Glastischen und lächeln. Davor sitzen auf schwarz-roten Stühlen mehrere Personen mit dem Rücken zur Kamera gewandt.

Gesichter des Projekts

Eine Frau mit langen rotblonden Haaren blickt lächelnd in die Kamera.

Kerstin Fiola

Leiterin Endlagerüberwachung im Strahlenschutz

Was reizt Sie am Projekt Morsleben?

Am Projekt Endlager Morsleben reizt mich vor allem, an der deutschlandweit ersten Stilllegung eines Endlagers für radioaktive Abfälle mizuwirken. Wir wollen zeigen, dass es möglich ist, Lager für radioaktive Abfälle sicher zu verschließen, um damit auch eine bessere Akzeptanz in der Gesellschaft herbeizuführen. Der Weg dorthin muss noch gegangen werden, liefert aber aufgrund seiner Einzigartigkeit jeden Tag neue und interessante Herausforderungen für alle Beteiligten.

Was sind Ihre konkreten Aufgaben?

Als Leiterin der Organisationseinheit Endlagerüberwachung im Strahlenschutz gehört es zu meiner und zur Aufgabe meines Teams während der Phase des Rückbaus der Anlagen und des sicheren Verschlusses der radioaktiven Abfälle Messungen durchzuführen. Mit diesen wollen wir nachweisen, dass sowohl für die Mitarbeiter*innen als auch für die Bevölkerung keine Gefahr von den in Morsleben gelagerten Abfällen ausgeht. Das leisten wir durch routinemäßige Messprogramme und projektbezogene Begleitung von Arbeitsvorhaben. Alles geschieht in enger Zusammenarbeit mit den Kolleg*innen der ausführenden Organisationseinheiten.

Welche Berührungspunkte hatten Sie mit dem Thema, bevor Sie zur BGE gekommen sind?

Ich habe mein duales Studium zur Strahlenschutzingenieurin mit dem Praxispartner VKTA Rossendorf e.V. absolviert, wo ich auch bis zu meinem Wechsel zur BGE-Vorgängerorganisation DBE im Jahr 2015 tätig war. Bis 1998 wurden von dort radioaktive Abfälle an das Endlager Morsleben geliefert. Während meiner Zeit im VKTA hatte ich Berührungspunkte mit der Konditionierung, also der  endlagergerechten Verpackung von radioaktiven Abfällen, für das Endlager Konrad. Auch an einem Fachbesuch im Endlager Morsleben konnte ich 2010 teilnehmen. Ich komme aus dem Strahlenschutz beim Rückbau kerntechnischer Anlagen und werde mich auch weiterhin diesem interessanten und immer wieder herausfordernden Thema widmen.

 

Einblicke

Besuch in der Infostelle Morsleben

Bergwerk für Kali- und Steinsalzabbau, nationalsozialistisches Zwangsarbeiterlager für untertägige Rüstungsproduktion, Zwischenlager für Giftmüll, Endlager für schwach- und mittelradioaktive Abfälle – das Endlager Morsleben hat eine bewegte Vergangenheit hinter sich. Diese, aber auch Gegenwart und Zukunft des Endlagers können Besucher*innen der Infostelle Morsleben erleben. Einblicke hat die Infostelle besucht.
Ein blauer, zylindrischer Behälter für radioaktive Abfälle steht auf einem roten Sockel in den Räumlichkeiten der Infostelle Morsleben. Ein großes Warnsymbol vor Radioaktivität haftet an seiner Vorderseite.

Dokumente

Neben Berichten und Meldungen über das Projekt Morsleben gehört es für die BGE auch zur Transparenz, wichtige Dokumente zu veröffentlichen – etwa zur Genehmigung, zur Stilllegung, zum Offenhaltungsbetrieb oder zum Strahlenschutz. Sie finden alle Dokumente auf unserer Website im Bereich „Wesentliche Unterlagen“. Diesmal im Fokus:
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