Endlagersuche-Newsletter der BGE
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Auf Endlagersuche mit der BGE
Dezember 2022
Liebe Leser*innen,

#Jahrhundertprojekt – dieses Schlagwort nutzt die Schweiz in der Kommunikation über ihren Endlagerstandort. Ein Jahrhundertprojekt – das ist die Entsorgung hochradioaktiver Abfälle auch in Deutschland. Für die Endlagerung dieser gefährlichen Abfälle suchen wir nicht irgendeinen Standort. Wir suchen in einem vergleichenden Verfahren den bestmöglichen Standort, der den sicheren Einschluss des Atommülls für eine Million Jahre gewährleistet. Diesem Ziel haben sich auch Zeitvorgaben unterzuordnen.

Eine Standortentscheidung im Jahr 2031, wie im Standortauswahlgesetz wortwörtlich „angestrebt“, ist kein realistisch zu erreichendes Ziel für ein so einmaliges gesamtgesellschaftliches Großprojekt. So ehrlich müssen wir sein. Politischen Willen mit der Realität abzugleichen – das gehört zu einem wissenschaftsbasierten, lernenden und transparenten Verfahren dazu. War es deshalb falsch, dass der Gesetzgeber diesen Zeitpunkt fixiert hat? Ganz und gar nicht! Denn diese enge Zielvorgabe hat geholfen, das Verfahren zügig ins Laufen zu bringen und notwendige Strukturen schnell aufzubauen. Diesen Schub braucht das Verfahren auch weiterhin.

Mit der Erfahrung der vergangenen fünf Jahre seit Neustart der Endlagersuche, dem Wissen über Datenbestände und Bearbeitungszeiten für die methodischen Umsetzungen können wir die nun anstehenden Arbeiten bis zum Standortregionen-Vorschlag realistisch abschätzen. Unser Fokus liegt dabei auf einer möglichst zügigen Ermittlung von Standortregionen, die wir so gewissenhaft wie nötig im stetigen Austausch mit der Öffentlichkeit durchführen werden.

Für eine zeitliche Abschätzung der späteren Phasen und Erkundungen gibt es noch viele Unbekannte. Ob eine Standortfestlegung im Jahr 2046 oder 2068 wahrscheinlicher ist, hängt dabei von vielen Faktoren ab; und nicht nur von der BGE. Es gilt nun, über die verschiedenen Annahmen und Einflussfaktoren mit Blick auf mögliche Chancen und Risiken zu diskutieren – mit dem Bundesumweltministerium (BMUV), dem Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) und mit der Öffentlichkeit.

Am 13. Januar 2023 werden wir im Rahmen eines öffentlichen Workshops des Planungsteams Forum Endlagersuche (PFE) einen Zeitplan für die Eingrenzung der 90 Teilgebiete auf wenige Standortregionen vorstellen und einen ersten Ausblick auf die weiteren Phasen geben. Wir freuen uns, wenn Sie sich die Zeit nehmen, dabei zu sein.
Eine Frau mit dunklem Blazer und kurzen braunen Haaren, daneben der Text: Herzlich, Ihre Lisa Seidel, Bereichsleiterin Standortauswahl

Neuigkeiten

Die Grafik zeigt ein schematisiertes Bergwerk mit untertägigen Einlagerungskammern, die Tresoren gleichen und ein Atomsymbol tragen. Daneben befindet sich eine stilisierte Skizze des Reichstages in Berlin. Pfeile in beide Richtungen symbolisieren den Austausch zwischen beiden Elementen.

Diskussion über Zeitplan startet

Die BGE hat erste zeitliche Abschätzungen zum weiteren Verfahren der Standortauswahl zusammengetragen und diskutiert diese jetzt mit dem BMUV und dem BASE.
Blick in den Tunnel des FE-Experimentes im Felslabor Mont Terri, Schweiz.

Forschungsvohaben auf einen Blick

Die BGE hat ihre Roadmap für Forschung und Entwicklung aktualisiert und bietet einen Einblick in laufende, geplante und bereits abgeschlossene Forschungsvorhaben.
Schematische Darstellung der planungswissenschaftlichen Abwägungskriterien

Die Geologie hat Vorfahrt

Bei der jüngsten Veranstaltung aus der Reihe „Betrifft: Standortauswahl“ standen die planungwissenschaftlichen Abwägungskriterien im Fokus.

Termine

Workshop zum Zeitplan Standortauswahl

Öffentlicher Workshop des Planungsteams Forum Endlagersuche
13. Januar 2023, 16:00 bis 19:00 Uhr
Veranstaltungsort: online

Was kann in einer Million Jahre alles passieren?

BGE-Workshop zu FEP-Katalogen (Features, Events, Processes)
27. Januar 2023, 16:00 bis 20:00 Uhr
Veranstaltungsort: online

Wegweiser: Datenbank zur Fachkonferenz Teilgebiete

Tutorial zum Umgang der BGE mit den Ergebnissen aus der Fachkonferenz Teilgebiete
6. Februar 2023, 18:00 bis 20:00 Uhr
Veranstaltungsort: online

Weitere Veranstaltungen

Mehr Informationen zu den genannten und zu weiteren Veranstaltungen finden Sie jeweils kurz vorher auf unserer Veranstaltungsseite. Wir freuen uns, mit Ihnen ins Gespräch zu kommen.
Veranstaltungsseite

Im Gespräch

„So ein Jahrhundertprojekt hat noch keiner gemacht“

Im Interview mit der Stuttgarter Zeitung erläutert BGE-Geschäftsführer Stefan Studt, warum 2031 kein realistisches Ziel für eine Standortfestlegung ist und was die nächsten Schritte bei der Endlagersuche sind.
 
Ein Mann mit Brille, weißem Hemd und dunklem Jackett steht in einem langen Gang

Gesichter der Standortauswahl

Eine Frau mit braunen lockigen Haaren.

Diana Hermann

Gruppenleiterin Geodatenmanagement

Was reizt Sie an der Endlagersuche?

Als Geowissenschaftlerin kann ich mir aktuell keine spannendere Aufgabe vorstellen als die Endlagersuche. Die Standortauswahl ist ein vielfältiges, komplexes, aber auch gesellschaftlich relevantes Projekt, das es so in Deutschland noch nicht gab. Dieses Projekt mit zum Erfolg zu führen, reizt und motiviert mich sehr.

Was sind Ihre konkreten Aufgaben?
Ich leite die Gruppe Geodatenmanagement. Schwerpunkte unserer Arbeit sind die Datenbeschaffung, die Dokumentation der Dateneingänge sowie die Datenbereitstellung für die Auswertung und Interpretation im Rahmen des Standortauswahlverfahrens. Gemeinsam mit der Unternehmenskommunikation kümmern wir uns zudem um die verständliche Aufbereitung von Arbeitsergebnissen und Datengrundlagen. Ein wichtiges Projekt ist die sogenannte „Entscheidungsvisualisierung“. Ziel dabei ist die Entwicklung einer Webanwendung, um die Arbeitsschritte, die zur Ermittlung von Standortregionen für die übertägige Erkundung führen, einer breiten Öffentlichkeit verständlich und nachvollziehbar zugänglich zu machen.

Welche Berührungspunkte hatten Sie mit dem Thema, bevor Sie zur BGE gekommen sind?
Mit dem Thema „radioaktive Abfälle“ direkt hatte ich bis auf einen Besuch in der Asse während meines Geologie-Studiums keine Berührungspunkte. Bevor ich zur BGE gekommen bin, habe ich in einem Bergbauunternehmen und später in einem Ingenieurbüro gearbeitet. Dort war ich unter anderem in der 2D- und 3D-Modellierung tätig und habe in der Lagerstättenerkundung und im Bereich Tiefen-Geothermie gearbeitet. Ich hatte schon immer mit zahlreichen geologischen (Alt-)Daten zu tun, was mir bei meiner heutigen Arbeit sehr zugute kommt.
 

Einblicke

Neues Einblicke-Magazin

Die ausgebrannten Brennstäbe eines Kernkraftwerkes sind hochradioaktiv. Für sie gelten aufgrund ihrer hohen Aktivität besonders strenge Sicherheitsanforderungen. Was das für die Zwischenlagerung bedeutet und warum die oberirdische Lagerung eine sichere Lösung für die Gegenwart und nahe Zukunft ist, aber keine Dauerlösung – das erfahren Sie im neuen Einblicke-Magazin.
Titelseite des Magazins Einblicke #16

Dokumente

Das Standortauswahlverfahren soll transparent sein. Dazu gehört, dass die BGE alle für das Verfahren wesentlichen Unterlagen veröffentlicht. Neu online sind unter anderem ein Arbeitsstand zu den planungswissenschaftlichen Abwägungskriterien, verschiedene Vorträge und ein Quartalsbericht an das BASE:
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