Sebastian Westphal
Planungsingenieur
Was reizt Sie am Projekt Konrad?
Die Mischung aus traditionellem Bergbau und modernem Ingenieurbau reizt mich besonders. Dazu kommt die Teilhabe an der Errichtung eines Endlagers für schwach- und mittelradioaktive Abfälle, die ich als wichtige Aufgabe für unsere Gesellschaft erachte. Gerade jetzt, wo sich Deutschland endgültig von der Kernenergie verabschiedet hat, gilt es die Herausforderung der sicheren Endlagerung zu bewältigen. Der Standort Konrad ist meiner Überzeugung nach dafür hervorragend geeignet.
Was sind Ihre konkreten Aufgaben?
Ich arbeite als Grubenraumplaner im Team „Planung, Wetter, Aus-, Vor- und Herrichtung“. Dort koordiniere ich die Planung des finalen Innenschalenausbaus unter anderem für das Füllort der 2. Sohle von Schacht Konrad 2; also dem zukünftigen Einlagerungsfüllort. 2021 haben wir unter Anwendung der BIM-Methode (Building Information Modeling) begonnen, ein Koordinationsmodell des Füllorts mit allen Einrichtungen zu erstellen – also einen digitalen Zwilling. Nach der Erstellung des Modells und den nun abgeschlossenen Kollisionsprüfungen sowie der Simulation von Bau- und Montagereihenfolgen bilden wir damit die Grundlage für eine virtuelle Inbetriebnahme.
Welche Berührungspunkte hatten Sie mit dem Thema, bevor Sie zur BGE gekommen sind?
Ich bin die fünfte Generation meiner Familie, die im Bergbau beschäftigt ist. Ich habe den Beruf des Bergmanns beziehungsweise Bergmechanikers von der Pike auf gelernt. Nach dem Studium zum Rohstoff-Ingenieur war es für mich zunächst schwierig, eine vernünftige Anstellung im Bergbau zu finden. Der Gedanke im bergfreien zu arbeiten erschien mir zu fremd. Daher bin ich sehr glücklich darüber, im Jahr 2017 auf die BGE aufmerksam geworden zu sein, wo der Bergbau wieder zu einem festen Bestandteil meiner Arbeit zählt.