Endlagersuche-Newsletter der BGE
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Auf Endlagersuche mit der BGE
Mai 2024
Liebe Leser*innen,

wie heiß darf es an der Außenseite der Behälter mit den hochradioaktiven Abfällen im späteren Endlager werden? Diese Frage hat in den vergangenen Jahren nicht nur uns intensiv beschäftigt.

Grenztemperatur heißt das Schlagwort aus dem Standortauswahlgesetz (StandAG). Sie hat unter anderem Einfluss auf die Berechnung des Flächenbedarfs für ein potenzielles Endlager. Je wärmer der Behälter sein darf, desto weniger Behälter braucht man, weil dann mehr Brennelemente oder Glaskokillen in einen Behälter verpackt werden können.

„Steht im Standortauswahlgesetz nicht 100 °C?“, wird sich jetzt manch eine*r fragen. Stimmt! Allerdings aus Vorsorgegründen und verbunden mit dem konkreten Auftrag an uns als Vorhabenträgerin in Sachen Endlagersuche, die vorgeschlagene Temperatur wissenschaftlich zu untermauern. Denn bei drei potenziellen Wirtsgesteinen mit ganz unterschiedlichen Eigenschaften ist es wichtig zu prüfen, welche Temperatur bei welchem Wirtsgestein mit Blick auf die Sicherheit am besten ist.

Und genau das haben wir gemacht: Auf Basis umfangreicher Studien und natürlich im Austausch mit der Fachöffentlichkeit haben wir Werte für die drei Wirtsgesteine festgelegt – 100 °C für Ton- und Kristallingestein, 150 °C für Steinsalz. Denn im Falle von Steinsalz wirkt sich eine höhere Temperatur positiv etwa auf die Barriere-Eigenschaften aus.

Auch die Entwicklung von Endlagerbehältern für alle drei Wirtsgesteine wird übrigens durch die Festlegung der Grenztemperatur beeinflusst. Wo wir dabei stehen, das erfahren Sie am 17. Juni ausführlich in der nächsten Ausgabe unserer Online-Veranstaltungsreihe „Betrifft: Standortauswahl“. Sie sind herzlich einladen!
Ein Mann mit kurzen dunklen Haaren, dunklem Sakko und grünem Hemd blickt in die Kamera. Neben ihm steht: Viele Grüße, Ihr Wolfram Rühaak, Abteilungsleiter Sicherheitsuntersuchungen

Neuigkeiten

Drei Gesteinsbrocken liegen nebeneinander auf glattem Untergrund. Es handelt sich um Tongestein, Salz und Kristallin.

BGE legt Grenztemperatur an den Abfallbehältern fest

Im Steinsalz soll die Temperatur der Behälter 150 °C nicht überschreiten, für Tongestein und Kristallin gelten 100 °C.
Das Foto zeigt eine Person mit langen Haaren und Hut von hinten. Die Person steuert eine aufsteigende Drohne über ein Feld bei blauem Himmel.

Erste Messungen mit Drohnen in Forschungsregion Langenweißbach

Im Forschungsprojekt GeoMetEr im Erzgebirge werden bis 2027 verschiedene Erkundungsverfahren erprobt.
Ein weißes Industriegebäude erhebt sich in den bewölkten Himmel. Vor dem Gebäude befindet sich ein asphaltierter Parkplatz mit wenigen Autos.

Schließung des Bergwerks Gorleben: Arbeiten nehmen Fahrt auf

Abbruch der Verladeanlage, Planung des Probebetriebs für die Verfüllung, Ausförderung von Material – ein Arbeitsstand.

Termine

Katholikentag

500 Veranstaltungen an fünf Tagen
29. Mai bis 2. Juni 2024
Veranstaltungsort: Erfurt, Innenstadt rund um den Domplatz
BGE-Stand im Bereich Wissenschaft und Bildung

IdeenExpo

Europas größtes Jugend-Event für Technik und Naturwissenschaften
8. bis 16. Juni 2024
Veranstaltungsort: Messegelände Hannover

Atommüll-Lager: Orte, Zeiten und Konzepte

Fachtagung der Evangelischen Akademie Loccum unter Beteiligung der BGE
14. bis 16. Juni 2024
Veranstaltungsort: Rehburg-Loccum, Münchehäger Straße 6
Mehr zur Veranstaltung

Betrifft: Standortauswahl

Thema: Behälterentwicklung
17. Juni 2024, 18:00 bis 20:00 Uhr
Veranstaltungsort: online

Clay Conference 2024

Tagung zu tonigen Wirtsgesteinen und tonhaltigen geotechnischen Barrieren
25. bis 28. November 2024
Veranstaltungsort: Hannover Congress Centrum (HCC)
Mehr zur Veranstaltung

Weitere Veranstaltungen

Mehr Informationen zu den genannten und zu weiteren Veranstaltungen finden Sie jeweils kurz vorher auf unserer Veranstaltungsseite. Wir freuen uns, mit Ihnen ins Gespräch zu kommen.

Im Gespräch

Tage der Standortauswahl – im Dialog mit Wissenschaft und Forschung

In der Weltkulturerbestätte Rammelsberg in Goslar drehte sich Mitte April alles um die Endlagersuche. Die vierten „Tage der Standortauswahl“ wurden von der TU Clausthal ausgerichtet und waren so gut besucht wie nie zuvor. In wissenschaftlichen Vorträgen und Postersessions ging es um geowissenschaftliche Grundlagen, soziotechnische Fragestellungen, Werkzeuge der Sicherheitsanalyse sowie den sicheren Bau und Betrieb von Endlagern.
Eine Frau mit blonden kinnlangen Haaren und Brille steht auf einer Bühne an einem Rednerpult. Das Publikum sitzt davor auf Stühlen und ist von hinten zu sehen.

ZDF-Reportage: Das Atomzeitalter – vom Abrüsten bis zur Endlagersuche

Das ZDF hat sich in einer dreiteiligen Reportage mit dem Atomzeitalter in Deutschland beschäftigt. Dabei ging es auch um die strahlenden Abfälle und die Frage: Wie machen wir für nachfolgende Generationen kenntlich, dass in der Tiefe gefährliche Abfälle lagern? Antworten im Gespräch mit dem ZDF gibt Lisa Seidel, Leiterin des Bereichs Standortauswahl der BGE.
 
Eine Person mit rotem Overall und weißem Helm steht unter Tage vor unzählichen gelben Fässern, die in drei Reihen übereinander gestapelt sind.

Gesichter der Standortauswahl

Porträtfoto: Ein Mann mit Drei-Tage-Bart, kurzen brauen Haaren und einem beere-farbenen Pullover blickt freundlich in die Kamera

Marius Storm

Projektingenieur in der Abteilung Endlagerplanung

Was reizt Sie an der Endlagersuche?

Zwei wesentliche Punkte: die komplexe Aufgabenstellung und die gesamtgesellschaftliche Bedeutung. Es ist für mich ein wichtiger Aspekt, mit meiner Tätigkeit etwas Sinnvolles zu leisten. Das Zusammenwirken von unterschiedlichen Fachbereichen und Kompetenzen macht die Aufgabe besonders spannend und stellt zugleich eine besondere Herausforderung dar.

Was sind Ihre konkreten Aufgaben?
In der Abteilung Endlagerplanung des Bereiches Standortauswahl bin ich als Projektingenieur in der Gruppe Endlagerbehälter tätig. Aktuell beschäftige ich mich dort im Rahmen des Projektes „ELBRock“ mit der Entwicklung von Endlagerbehälter-Konzepten für kristallines Wirtsgestein. Die drei potenziellen Wirtsgesteine für ein Endlager für hochradioaktive Abfälle Salz, Tongestein und Kristallin bringen spezielle Anforderungen an die Endlagerbehälter mit, die im Vorfeld bei der Planung berücksichtigt werden müssen.

Welche Berührungspunkte hatten Sie mit dem Thema, bevor Sie zur BGE gekommen sind?
Ich bin im südöstlichen Niedersachsen aufgewachsen. Durch das Endlager Konrad und die Schachtanlage Asse kommt man da natürlich nicht an dem Thema vorbei. Beruflich hatte ich mit der Endlagerung radioaktiver Abfälle direkt keine Berührungspunkte vor meiner Zeit bei der BGE. In meiner vorherigen Position als Projektingenieur für Verfahrenstechnik galt es, ebenso wie jetzt bei der BGE, viele unterschiedliche Fachbereiche zu koordinieren und miteinander abzustimmen. Diese Erfahrungen kann ich nun nutzen und sie bei meinen aktuellen Aufgaben einbringen.
 

Einblicke

BGE-Geschäftsführerin Iris Graffunder im Einblicke-Interview

Iris Graffunder ist seit Januar 2024 Vorsitzende der BGE-Geschäftsführung. Im Einblicke-Interview spricht sie über ihren Werdegang sowie ihre neuen Aufgaben. Außerdem verrät sie, worauf sie vertraut und warum Demut vor der Aufgabe der Endlagerung durchaus hilfreich sein kann.
Eine Frau mit schwarzer Brille und blonden kinnlangen Haaren steht in pinkfarbenem Blazer an einem Stehtisch vor einem aufgeklappten Notebook

Dokumente

Das Standortauswahlverfahren soll transparent sein. Dazu gehört, dass die BGE alle für das Verfahren wesentlichen Unterlagen veröffentlicht. Neu online sind unter anderem:
Grundlagenberichte
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