Was sind Ihre konkreten Aufgaben? Unsere Aufgaben als Elektriker unter Tage sind sehr vielfältig. Wir prüfen alle ortsveränderlichen Betriebsmittel der Abteilungen, aber auch all unsere Verteilungen und Anlagen. Wir ziehen Kabel in der Grube, die auch gerne dicker sind als meine eigenen Arme. Und danach muss am PC die dazugehörige Dokumentation auf den neuesten Stand gebracht werden. Wir schließen Maschinen an, die fräsen/pumpen/bohren sollen und beseitigen Störungen, wenn etwas nicht funktioniert: Mal tauschen wir dabei nur eine defekte Lampe aus, ein anderes Mal kümmern wir uns um die Stromversorgung und schalten dann mehrere tausend Volt. Man weiß nie, was der Tag so bringt, da wird es nie langweilig.
Meine Arbeit bedeutet für mich ... … viel mehr als nur Arbeit. Als Frau einen Platz unter Bergmännern zu finden, war am Anfang für beide Seiten nicht leicht. Aber ich habe Aufgaben, die ich liebe und der Zusammenhalt unter Tage ist etwas, das man selten in dieser Form findet. Auf meine Kollegen kann ich mich hier unten nicht nur beruflich verlassen, sie sind auch wie meine zweite Familie. Diese Verbundenheit hört nicht am Drehtor auf – das sind alles Menschen, die auf meiner Hochzeit sein werden! Ich gehe unglaublich gerne zur Arbeit und das behaupten zu dürfen, ist ein wahnsinniges Glück.
Welche Berührungspunkte hatten Sie mit dem Thema, bevor Sie zur BGE gekommen sind? Ich bin in der Asse-Region aufgewachsen. Man sieht die gelben A’s und irgendwann habe ich als Kind oder Jugendliche gelernt, dass es das Bergwerk mit den radioaktiven Abfällen gibt. Aber viele Gedanken habe ich mir darüber in dem Alter nicht gemacht. Bevor ich meine Ausbildung auf der Schachtanlage Asse II angefangen habe, kannte ich bereits einige meiner zukünftigen Kollegen. Aber egal, wie viel sie mir von unter Tage erzählt haben: Was für eine komplett andere Welt dieses Bergwerk ist, habe ich erst gemerkt, als ich hier angefangen habe zu arbeiten.
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